Cyber-Angriff auf US Pipline!

Erpressungstrojaner legt Kraftstoffversorgung im Osten der USA lahm

Angriff mit Erpressungs-Trojaner auf die US-Colonial Pipeline!

Nur mit der Zahlung eines Lösegeld in unbekannter Höhe konnten massive Auswirkungen einer Cyberattacke auf die Wirtschaft in den USA abgewehrt werden. Kriminelle haben mit einem eingeschleusten Programm, einen sogenannten Trojaner, den Haupt-Lieferanten für Benzin und Diesel an der Ostküste lahmgelegt. Der Konzern Colonial Pipeline wurde zur Schließung seiner wichtigsten Benzin- und Diesel-Pipeline an der Ostküste gezwungen. Rund 45 Prozent des verbrauchten Benzin- und Dieselkraftstoffs in den östlichen Landesteilen fließen durch die größte Pipeline für raffinierte Produkte der USA. Sie transportiert mehr als 100 Millionen Gallonen (380 Mio. Liter) pro Tag. Der Konzern liefert Kraftstoffe wie Benzin, Diesel, Flugbenzin und Heizöl. Er beliefert auch US-Militäreinrichtungen.

Das ist eine wirklich große Gefahr für die Wirtschaft und das Land.

Da gefährliche Manipulationen der Steuerungssysteme der Pipeline nicht auszuschließen waren, musste sie stillgelegt werden. Der Ausfall der Pipeline für mehr als fünf Tage, hätte schwerwiegende Folgen für die Kraftstoffversorgung im Südosten der USA, da die Lagerbestände dort ziemlich knapp sind. Wenn man sich die Top 20 der öffentlichen Ziele anschaut, die man wirklich in den Ruin treiben könnte, indem man an der Software schraubt, dann ist die Colonial Pipeline in dieser Gruppe ganz vorne dabei so Tom Kloza, Chef-Analyst bei Oil Price Information Services (OPIS).

Gesamter Pipelinebetrieb vorübergehend eingestellt

Colonial Pipeline teilte den Behörden am Freitag mit,  dass sie Opfer eines Cyberangriffs wurde. Zur Eindämmung des Schadens sind die Systeme sofort offline genommen worden. Danach ist aus Sicherheitsgründen der gesamte Pipelinebetrieb vorübergehend eingestellt worden. Eine externe Cybersecurity-Firma sollte das Problem lösen. Trotz des Einsatzes vieler IT-Experten konnte nur mit einer Lösegeldzahlung ein längerer Ausfall verhindert werden. Die  US-Bundes- sowie Strafverfolgungsbehörden nahmen sofort die Suche nach den Cyberkriminellen auf.  Das Haupt­augen­merk liegt aber bei der sicheren und effizienten Wiederherstellung der Systeme. Dieser Prozess ist bereits im Gange um die Unterbrechung für die Kunden zu minimieren und außerplanmäßige Lieferungsstopps die Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben zu vermeiden.


In der Vergangenheit führten Ausfälle zum Preisanstieg

Angriffe auf Versorgungseinrichtungen sind auch für Europa eine permanente Herausforderung wie hier 2008.

Wenn die Pipeline tagelang offline bleibt, könnten Engpässe entstehen. Zudem kann es zu Hamsterkäufen kommen die, die Situation verschärfen. Kraftstoffleitungen sind in der USA für die Versorgung eigener und anderer Märkte von entscheidender Bedeutung. Ihr Ausfall zum Beispiel durch Naturkatastrophen wie Hurrikans hat die Kraftstoffpreise stets schlagartig in die Höhe schnellen lassen. So etwa 2008 als der Hurrikan Ike an der Golfküste wütete oder 2016 nach einem Leck in der Colonial-Pipeline in Alabama. Daher gehören Investitionen in die IT- Infrastruktur und -sicherheit auch zum großen Investitionsplan von Präsident Biden.