Luftschutzstollen in Linz!

Erneut großes Interesse an den Linzer Luftschutzstollen.

Aufgrund des großen Interesses im Oktober letzten Jahres ist am 25. Mai eine zweite Besichtigung der historischen Linzer Luftschutzstollen von Landesrechnungsprüfer Dir. Erich Neuweg organisiert  worden. Erneut meldeten sich mehr als 150 Interessierte an.

Beim Eingang des Limonistollen in der Sandgasse sind sie von den versierten Fremdenführern der Stadt Linz begrüßt worden. In Gruppen von zwanzig Personen ging es in die Stollen. Dort sind sie in die geologische und geschichtliche Vergangenheit des kilometerlangen Stollensystems eingeführt worden.

Der böhmische Granit hat vom Mühlviertel her die Erdschichten mit alten Meeressande gepresst. Der Sandstein war gut zu bearbeiten weshalb bereits vor Jahrhunderten Vorratsstollen angelegt wurden. Nach der Besetzung im WKII wollte die dt. Wehrmacht die Stadt als geplanten Altersitz des „Führers“ durch „Monumentalbauten“ umgestalten. Nur wenige wurden bis Kriegsende fertig. Mit fortschreiten des Krieges begann man 1939 den Bau von Luftschutzstollen für rund 7.000 Personen.

Im sogenannten Außenlager Linz II mussten KZ-Häftlinge aus Mauthausen mit primitivsten Mitteln die Luftschutzstollen graben. Bewacht von SS-Soldaten wurden sie monatelang in Dunkelheit und vom Hunger geplagt, ausgeschunden. Feuchtigkeit, Kälte und Entkräftung sowie Deckeneinstürze kostete vielen Häftlingen das Leben. 22 Bombenangriffe hielten die Stollen stand. Deren Ziele, die Industrieanlagen, der Bahnhof und die Donaubrücke wurden regelmäßig verfehlt sodass die Stadt schwer getroffen wurde. 33 % des Häuser wurden schwer beschädigt. Die Stollen retteten vielen Linzern das Leben. Die Häftlinge mussten während der Angriffe stundenlang draußen ausharren.

Nach dem Krieg sind die Stollen wieder als Lagerraum  von Firmen genutzt worden. Heute werden sie von der Stadt Linz verwaltet, obwohl sie sich nicht als Eigentümerin versteht um Haftungsansprüchen entgegenzuwirken. Ein Dank für die gut organisierten Führungen gilt der ARGE Limonistollen und Dir. Erich Neuweg.