OÖ Weltrotkreuztag im Jahr der Masken!

130 Jahre Rotes Kreuz Oberösterreich

Präsident OMR Dr. Walter Aichinger

Der Weltrotkreuztag 2021 stand unter drei besonderen Vorzeichen. Da war zum einen die Corona-Pandemie die ein andauernder Leistungstest für das gesamte Rote Kreuz weltweit aber auch die 24.000 Mitarbeiter/innen in Oberösterreich darstellte. Damit einhergehend musste zum Zweiten zur Sicherheit der Gäste, die alljährlich größte Publikumsveranstaltung des Roten Kreuz Oberösterreich, erstmals virtuell stattfinden. Zuletzt aber die wichtigste Besonderheit, nämlich die Feier des 130-jährigen Bestehens des Roten Kreuz Oberösterreich. Das hätte man sich vor COVID-19 alles anders vorgestellt.  Doch wie immer hat sich das Team des Roten Kreuz OÖ mit Präsident OMR Dr. Walter Aichinger der Herausforderung gestellt und aus der “Notlösung” mit dem “HENRI” Dialog ein tolles Event im Ars Electronika Center gestaltet.  Dessen Fassade strahlte zu diesem Anlass im Rot Kreuz Design.  Nach der technischen Einbegleitung durch den Moderator BGL Paul Reinthaler sowie einem Aufriss der Lebensgeschichte des Gründers Henri Dunant und der Entwicklungen des Roten Kreuz weltweit, folgte die herzliche Begrüßung durch Präsident OMR Dr. Walter Aichinger der im Studio anwesend war.

Er begrüßte alle Teilnehmer und Gäste sarkastisch im Jahr der “Masken”. Diese, prägte das Jahr in dem das Rote Kreuz Oberösterreich sein 130-jähriges Gründungsjubiläum feiert. Er würdigte seine Geschichte aber vor allem die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter welche eine ungeahnte Vielfalt der Aufgaben und Einsätze in rund 3,1 Millionen Einsatzstunden zum Wohl der Menschen 2020 geleistet haben. Im Vergleich zu den in normalen Jahren schon großartigen Leistungsspektrum, sind durch die Pandemie eine Vielzahl an Aufgaben dazu gekommen die, die Helfer und Organisation an die Grenzen der Belastbarkeit heranführten. 

Er dankte auch allen Unterstützern die zur Bewältigung der Aufgaben beigetragen haben und bat den ARC-Gastgeber Dir. Christoph Kremer sowie die Vertreter der größten Sponsoren um Ihren Grußbotschaften. Dem kamen mit lobenden Worten die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ,  Maga. Stefanie Christine Huber und der Generaldirektor der OÖ Versicherungs AG Mag. Othmar Nagl  aus sichtbarer Überzeugung gerne nach. Beide haben dabei erneut die hohe Bedeutung der Organisation für die Menschen in unserem Heimatland und weit darüber hinaus betont.

Die vergangenen Monate haben erneut gezeigt dass, das Rote Kreuz ein wesentlicher Faktor für Sicherheit und das Wohlergehen ist.  Krisenbewältigung braucht Organisationsübergreifende Zusammenarbeit, die das Internationale Komitee vom Roten Kreuz weltweit leistet? Inwiefern COVID-19 die Arbeit des IKRK beeinflusste und welche Fragen sich aus der Pandemie anhand aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen ergeben wurde anschließend erstmals in einen speziellen Onlineformat offeriert. Mit schriftlichen Nachrichten konnte das Publikum den Impulsvortrag, von Professor Dr. Balthasar Stähelin vom Internationalen Roten Kreuz in Genf, Themenbezogen mitgestalten und später online diskutieren.

Das Wissen, das es für Vieles was das Internationale Rote Kreuz in Krisen und Kriegen zu leisten hat, gibt es von vorneherein keine perfekte Lösung. Dennoch ist jede schnelle Hilfe besser als keine oder wegzusehen. Der Versuch alle Tage gegen großes Leid und Verstöße gegen Menschen-, Völker- und Kriegsrecht in den weltweiten Konfliktgebieten mit Kriegen und Bürgerkriegen, einzutreten ist stets riskant und gefährlich.  Genauso wie dem menschlichen Leid nach Naturkatastrophen entgegenzutreten, es zu lindern und die Menschen zu schützen. Es geht nie zu Ende, weil es eine unendliche Aufgabe ist.

Gerade jetzt wird die Aushebelung von Völkerrecht durch Gruppen und Mächte in denen auch die Interessen von Machtblöcke hineinspielen, immer mehr zur Praxis. Dem IKRK wird die Durchsetzung von menschlichen Mindeststandards immer schwerer gemacht, was mitunter bis zur gefühlten Hilflosigkeit bei den Mitarbeitern führt. Die seelischen Belastungen in schwierigen und gefährliche Einsätze geschickt zu werden und machtlos dagegen, vor immer größeren Hürden und Gräueltaten, zu stehen, verlangt diesen oft alles ab. Es geht so weit, dass es manchen schwerfällt Zuhause wieder in ein normales Leben zurückzufinden.

Die Hilflosigkeit in manchen Konfliktgebieten wo auch das eigene Leben in größter Gefahr ist, geht an niemand spurlos vorbei. Es ist ein Dienst der den ganzen Menschen fordert und mehr verlangt als man dafür jemals bezahlen kann und daher Leute wie den Gründer Henri Dunant, also echte Idealisten braucht. Oft genug werden die Möglichkeiten des Roten Kreuz überschätzt, wodurch auch das Geleistete nicht immer die Würdigung erfährt, die es verdienen würde.

In den Schlussworten stellte Präsident OMR Dr. Walter Aichinger fest, dass die Grundlage für jedes erfolgreiche Handeln des Roten Kreuz das Vertrauen der Menschen ist. Ob in der Pflege, im Sanitätsdienst oder wo auch immer, besonders aber auch um neue Mitarbeiter zu erreichen. Als Überraschung des HENRI-Dialogs präsentierte er danach die Gruß- und Dankesworte von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer. Dieser überbrachte die Glückwünsche zum Jubiläum und die Danksagung  des Landes Oberösterreich an die Helfer und Mitarbeiter des Roten Kreuz. Es ist nichts von dem was sie tun selbstverständlich, aber es ist unverzichtbar, stellte er fest. Dafür verdienen sie sich die größte Wertschätzung, so der Landeshauptmann. Mit dem Aufruf die Mitmenschen für die Unterstützung des Roten Kreuzes weiterhin zu mobilisieren, schloss Moderator BGL Paul Reinthaler die Veranstaltung.

Der Oberösterreichische Kameradschaftsbund gratuliert dem OÖ Rot Kreuz zum 130-jährigen Bestehen. Gerade die älteren Kameraden wissen, was sie an dieser großartigen Organisation hatten. Sie erlebten es selbst in den Kriegs- und Nachkriegstagen. Die folgenden Generationen sind heute Nutznießer des sich laufend modernisierenden mannigfaltigen Leistungsangebots dieser humanitären Organisation.  Viele Kameradinnen und Kameraden sind daher aktiv ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig und wissen das auch dort gelebte Kameradschaft und menschliche Werte das Fundament für die tägliche Zusammenarbeit und den Erfolg des Ganzen ist.